Gleichnisse als Orientierungshilfe für unseren Alltag
Einkehrtag Familienkreis III mit Pfr Ingo Heinrich
Unseren Einkehrtag am Samstag, dem 27. April, im Marianum
gestaltete der Familienkreis III mit biblischen Gleichnissen. Mit Pfr Ingo
Heinrich, Pfarreien Maria Königin, Langenselbold, und St. Peter und Paul,
Rodenbach, hatten wir einen Referenten gewonnen, der unserem Familienkreis eng
verbunden ist.
Einleitend mit einer Übersicht der Gleichnisse in den Evangelien
erläuterte Ingo Heinrich deren Wurzeln und den geschichtlichen und kulturellen
Hintergrund. Jesus selbst war ein begnadeter Erzähler. Seine Gleichnisse
vermitteln damals wie heute den Zuhörern das Handeln Gottes, seinen Willen und
Wesen, seine Gnade. Am Gleichnis vom verlorenen Sohn (LK 15,11-32) wird die
Barmherzigkeit des Vaters deutlich und offenbar. Zuvor berichtet der Evangelist
von der verlorenen Drachme, und dem verlorenen Schaf, zwei weitere Gleichnisse,
die die Verlust-Erfahrung Gottes ausdrücken. Das Verlorene wird nicht sich
selbst überlassen. Gott begibt sich auf den Weg, das Verlorengegangene zu
suchen. Und nach dem erfolgreichen Finden behält er seine Freude nicht für
sich, sondern teilt sie großzügig und im Überfluss.
Jesus würde uns heute auch Gleichnisse erzählen. Doch welche Sprache, welche
Bilder würde er wählen? Mit einem möglichen Beispiel beschäftigten wir uns am
Nachmittag: Geigenbau als Gleichnis für das Leben. Martin Schleske, Physiker,
Geigenbauer und Christ, befasst sich wissenschaftlich, handwerklich und auch
spirituell mit Klängen, Schwingungen und Resonanzen. Wie eine gespielte Saite
der Geige nur dann erklingen kann, wenn ein Resonanzkörper die Schwingungen
entfaltet und verstärkt, wirkt Gott in jedem von uns, bringt uns in Resonanz
und verteilt so seine Klangvielfalt. Es ist Geschenk und Gnade, wenn wir es
zulassen.